Jagdhornklang der besonderen Art
 

„Les Amazones“
Die Jagd war seit Urzeiten eine echte Männerdomaine. Auch wenn es in der antiken Mythologie sehr erfolgreiche Jägerinnen wie die Göttin Diana gab, so hielt sich der Rest der jagenden Menschheit eher zurückhaltend in der Frage, ob Frauen sich mit Waffen in den Wald begeben sollten, um dem Wild nachstellen zu dürfen. Im Kriegswesen war das natürlich nicht anders und so kann man Amazonen und Walküren doch eher als Randerscheinung der Menschheitsgeschichte bezeichnen. Doch die Zeiten ändern sich bekanntlich und so durchstreifen heutzutage nicht wenige Exemplare des „schwachen Geschlechts“ äußerst erfolgreich die Jagdgründe dieser Welt. Dass darüber hinaus Frauen musizieren war lange ebenso wenig selbstverständlich, vor allem wenn es sich um Blechblasinstrumente handelt, und so reibt man sich verwundert die Augen, wenn mitunter in manchen Jagdhornbläsergruppen mehr Frauen als Männer das edle Messing traktieren und kunstvoll ins Horn stoßen.
Aus der Idee, mal eben so und aus purem Vergnügen eine reine Frauen-Formation in der Scene zu etablieren, ist inzwischen eines der schlagkräftigsten Ensembles im Bereich der Jagdhornbläserei geworden. Alle Mitglieder sind seit Jahren auch in anderen Gruppen vor allem in Norddeutschland aktiv und waren gerade in diesem Jahr auch bei verschiedenen Wettbewerben äußerst erfolgreich. Somit summiert sich hier die Quintessenz aus den vielen, mitunter sehr verschieden Klangstilen der jagdlichen und reiterlichen Hornmusik.
Eine der Besonderheiten der hiesigen Jagdhornbläserei ist das Leben zwischen zwei musikalischen Welten. Auf der einen Seite kommen die aus Frankreich, dem Mutterland des Horns, strömenden Einflüsse der Trompe de Chasse und treffen auf die gänzlich anders wirkenden Musiken des deutsch-böhmischen, bzw. dem alpenländischem Sprachraum. Hier beherrschen vor allem gepflegte gesangliche, folkloristische und tänzerische Werke das Repertoire. Der Stil ist nicht selten weniger kraftvoll und vor allem sehr viel notenorientierter. Französische Jagdmusik dagegen wird durchweg mit frei erfundenen Stimmen angereichert. Während die Melodie durch die Komposition festgelegt ist, darf und soll der gesamte Rest des mehrstimmigen Satzes improvisiert werden. Hierbei treffen tatsächlich barocke Satztechniken wie Hornquinten, Generalbass und Kontrapunkt auf völlig freie Improvisationen der Unterstimmen, wie man sie eigentlich eher im Jazz vermuten würde. Das sich vollständige Lösen vom Notentext ist natürlich immer wieder eine besondere Herausforderung. Ohne Zweifel macht dies aber den größten Reiz in der gehobenen Jagdhornbläserei aus. Aus diesem Grunde finden sich immer wieder französische Werke in unserem Repertoire. Jede live gespielte Aufführung von Les Amazones ist also in gewisser Weise ein Unikat. Dazu kommen dann auch noch kreative Neuschöpfungen und Kompositionen, die sich an diesem Stil orientieren, sprich einen hohen Improvisationsanteil haben.


Konzerte (Auswahl)

17.11.2012 Hubertuskonzert (Gründungskonzert) mit Elke Völker an der Orgel in der Schlosskirche Bad Dürkheim

26.10.2013 Konzert Rotenburg/W.

27.10.2013 Konzert im Kloster Walkenried

19.10.2014 Hubertuskonzert Naturhornakademie Bad Dürkheim

August 2014 CD-Produktion "Debut" mit den neuen D-Hörnern

30.08.2014 Hubertuskonzert Naturhornakademie Bad Dürkheim

04.12.1015 Weihnachtskonzert Rotenburg/W.

05.12.2015 Weihnachtskonzert Kloster Walkenried

10.12.2016 Weihnachtskonzert Naturhornakademie Bad Dürkheim

15.07.2017 Konzert Schloss Thedinghausen

02.12.2017 Kloster Walkenried

10.12.2017 Konzert St. Laurentius Kirche Dassel

05.5.2019 Kloster Lüneburg

13.07.2019 Kloster Walkenried

16.07.2022 Jubiläumskonzert  Stadtwald Frankfurt am Main

13.08.2022 Konzert Schloss Thedinghausen